So optimierst Du deine Produkte mit Hilfe des Amazon Dashboards zur Angebotsqualität
Was versteht man unter Angebotsqualität?
Die Angebotsqualität eines Produktes bestimmt unter anderem, wie gut dein Produkt auf der Suchergebnisseite rankt. Je besser es rankt, desto sichtbarer ist es und desto öfter hat es damit die Chance, vom Kunden gekauft zu werden.
Die Angebotsqualität wird u.a. vom Preis, dem Titel, den Highlights (oder auch Bullet Points genannt), der Produktbeschreibung, dem A+ Content, der Markengeschichte und den Bildern definiert.
Im Jahre 2020 hat Amazon eine Hilfestellung zur Verbesserung der Angebotsqualität eingeführt. Im Dashboard “Angebotsqualität” gibt Amazon eine Übersicht über verbesserungswürdige Listings, zeigt Empfehlungen auf und warnt vor Deaktivierungen, die durch Fehler im Listing selbst oder Missachtung der Richtlinien hervorgerufen wurden.
In diesem Artikel wird das “Angebotsqualität” Dashboard genauer erklärt: Wie sieht das Dashboard aus, wie verbesserst Du die Qualität deiner Produkte mit dessen Hilfe und wie kannst Du mehrere Produkte auf einmal mittels einer Datei aktualisieren?
Wo finde ich das Dashboard?
Seller finden den entsprechenden Menüpunkt im Seller Central unter “Katalog” -> “Angebotsqualität verbessern”.
Vendoren finden das Dashboard unter dem Menüpunkt “Artikel” -> “Dashboard Angebotsqualität”.
Für beide Händlermodelle sieht das Dashboard an sich gleich aus und zeigt eine Liste mit Produkten, die eine Optimierung des Produkt-Listings benötigen.
Die Tabellenansicht, die den Großteil der Seite ausmacht, unterteilt sich in zwei Bereiche:
Im Produktbereich teilt sich die Ansicht in die Spalten für die jeweiligen Produkte, die Seitenaufrufe der letzten 30 Tage und die Empfehlungen von Amazon. Seller haben hier noch zwei Spalten mehr: Der Umsatz der letzten 30 Tage und der verfügbare Lagerbestand.
Der zweite Bereich sind die Empfehlungen:
Oberhalb der Tabelle befinden sich noch die Menüpunkte
- “Alle” (hier werden alle zu optimierenden Produkte angezeigt),
- “Deaktivierung für die Suche beheben” (deaktivierte Produkte werden hier aufgeführt) und
- “Überprüfe die Genauigkeit des Angebots” (hier findet man vor allem Produkte, die kurz vor einer Deaktivierung stehen).
Rechts daneben gibt es die Möglichkeit, ein Bulk Sheet herunterzuladen, das es ermöglicht, mehrere Attribute zu mehreren Produkten auf einmal zu ändern und wieder hochzuladen.
Daneben kann man im Dashboard nach einer bestimmten ASIN, SKU oder einem bestimmten Produktnamen suchen.
Die Spalte "Empfehlungen"
Amazon listet hier Attribute auf, zu denen keine Daten vorliegen. Je nach Produktkategorie können sich die Attribute voneinander unterscheiden. Verkauft man zum Beispiel Reinigungsmittel, können hier Empfehlungen wie “Duft”, “Farbe” oder “Materialeigenschaften” (biologisch abbaubar, pflanzenbasiert, etc.) auftauchen. Bei Schuhen wird zusätzlich nach der Geländeart gefragt, für die sich diese am besten eignen. Bei Möbeln kann zusätzlich der “Typ der äußeren Oberfläche” (poliert, gebürstet, lackiert, etc.) definiert werden.
Hier gibt es zweierlei Möglichkeiten, die Felder auszufüllen: Einmal ein Drop-Down-Menü, also nicht frei beschriftbar, und einmal eine Textzeile für Freitext.
Neben den empfohlenen Attributen gibt Amazon auch eine Erklärung darüber, was gemeint ist und welchen Vorteil es bringt, dieses Attribut auszufüllen. Hier ein paar Beispiele:
Sind es mehrere Attribute eines Produkts, die verbessert werden müssen, gibt das Dashboard die Möglichkeit, sich diese auf einen Blick anzuschauen. Hierzu klickt man auf “Alle [Anzahl] Verbesserungen anzeigen” und schon erscheint ein neues Fenster, das alle Attribute anzeigt. Diese Darstellung unterteilt sich nochmal in unterschiedliche Kategorien, zum Beispiel: “Suchergebnisse verbessern”, “Produktübersicht hinzufügen” und “Rücksendungen reduzieren”.
Wie der Name schon sagt, hilft die Kategorie “Suchergebnisse verbessern” dabei, dass dein Produkt bei der Suche des Kunden besser organisch gefunden wird.
Der Punkt “Produktübersicht hinzufügen” gibt die Möglichkeit, detaillierte Informationen zum Produkt nachzutragen, die dann später auf der Produktdetailseite unter “Produktdetails” über den Highlights (Bullet Points) stehen. Du bist so auf den ersten Blick sichtbar und beeinflusst so die Kaufentscheidung des Kunden.
Unter “Rücksendungen reduzieren” werden fehlende Attribute angezeigt, die die Wahrscheinlichkeit einer Rücksendung durch den Kunden verringern, z. B. Farbe oder Duft.
In dieser größeren Ansicht gibt Amazon noch einmal einzelne Erklärungen für die jeweiligen Attribute unter den Eingabefeldern. Sollten die vorgegebenen Attribute nicht zutreffen, die Beschreibung nicht klar sein, der Attributwert nicht im Drop-Down-Menü vorkommen oder die ASIN im falschen Produkttyp liegen, hast Du die Möglichkeit, das unter den drei Punkten neben dem Eingabefeld anzugeben.
In allen vier Fällen verschwindet die jeweilige Empfehlung und ist somit hinfällig. Amazon nutzt dieses Feedback, um das Dashboard stetig zu verbessern. Durch “Speichern und schließen” werden die Änderungen gespeichert.
"Überprüfe die Genauigkeit des Angebots"
Diese Kategorie ist die wichtigste Kategorie im Dashboard, denn was hier als Verbesserungsempfehlung angezeigt wird, kann zu einer Deaktivierung des Listings führen. Daher ist es wichtig, das Dashboard in regelmäßigen Abständen zu prüfen und die vorgeschlagenen Änderungen vorzunehmen.
Die Ansicht der Empfehlungen unterscheidet sich hier von der Gesamtansicht auf der Startseite des Dashboards, wenn es zum Beispiel um den Attribut des Titels oder des Listenpreises geht.
Ein Klick auf “Alle Verbesserungen anzeigen” oder “Details anzeigen” verweist auf die Popup-Seite, um alle Empfehlungen eines Produkts zu sehen. Die Dringlichkeit eines unzureichenden Titels oder des Listenpreises werden gleich hervorgehoben und als erstes angezeigt. Man findet diese dann auch unter dem Menüpunkt “Genauigkeit des Angebots verbessern”.
Wenn nicht ganz klar sein sollte, was die angezeigten Attribute mit einer möglichen Deaktivierung zu tun haben, sollte man noch einmal in den Richtlinien genauer nachlesen, um solche Fehler gleich auszubessern und in Zukunft zu vermeiden.
Änderungen können mit dem Button “Speichern und schließen” gespeichert werden. Hier kann es ein paar Minuten dauern, bis Amazon die Änderungen übernimmt und sie auf der Produktdetailseite angezeigt werden.
Die Kategorie “Deaktivierungen für die Suche beheben”
Für die Deaktivierung eines Produktes kann es verschiedene Gründe geben. Häufig sind es Verstöße gegen die Richtlinien von Amazon, die den Verkauf von illegalen, diskriminierenden oder gewaltverherrlichenden Produkten verbieten. Ein weiterer Grund sind fehlerhafte Informationen oder das komplette Fehlen von Informationen, die das Produkt betreffen.
Wurde ein Listing gesperrt, kann man im Dashboard “Angebotsqualität” nach den häufigsten Ursachen suchen: Einem fehlenden Listenpreis mit Steuern (auch empfohlener Verkaufspreis, empfohlener Verkaufspreis des Herstellers oder unverbindliche Preisempfehlung genannt) oder einem Verstoß gegen die Richtlinien, die Amazon an eine Produktdetailseite und somit an den Händler stellt.
Wie in “Überprüfe die Genauigkeit Ihres Angebots” beschrieben, unterscheidet sich die Spalte der Empfehlungen darin, dass gleich auf das Popup-Fenster verwiesen wird, um eine detailliertere Ansicht zu bekommen.
Wie man in der unten stehenden Abbildung sehen kann, wird hier auch wiederum auf Attribute verwiesen, die die Suchergebnisse verbessern oder die Kaufentscheidung des Kunden zugunsten des Händlers beeinflussen können. Geht man hier wieder auf “Details anzeigen” oder “Alle Verbesserungen anzeigen”, erscheint wieder das Popup-Fenster mit den zu verbessernden Attributen. Hier wird wie zuvor noch einmal in Unterkategorien unterteilt. Eine Hilfestellung gibt Amazon mit dem Punkt “Nächster Schritt”, der einen Tipp gibt, welche Verbesserung vorgenommen werden muss, damit die Deaktivierung des Listings behoben werden kann.
Sind alle wichtigen Änderungen vorgenommen, gelangt man über den Button “Speichern und schließen” wieder in die ursprüngliche Ansicht des Dashboards zurück.
Mehrere Attribute gleichzeitig bearbeiten und hochladen
Amazon bietet beim Anlegen von mehreren Produktdetailseiten die Möglichkeit, alles über Sammelvorgänge hochzuladen. Hierzu werden vorgefertigte Excel-Tabellen bereitgestellt, vom Händler heruntergeladen, ausgefüllt sowie anschließend wieder hochgeladen. Amazon verarbeitet diese Daten und aktualisiert die entsprechenden Produkte.
Alle fehlenden Attribute von allen Produkten, die im Dashboard “Angebotsqualität” aufgelistet sind, können in einer Excel-Datei heruntergeladen, bearbeitet und anschließend wieder hochgeladen werden.
Wo findest Du den Bericht?
Dieser Sammelvorgang geht allerdings bisher nur für Seller, noch nicht für Vendoren.
Im oberen Drittel neben der Suchleiste befindet sich ein Link mit der Beschriftung “Mehrere gleichzeitig bearbeiten”.
Klickt man auf den Link wird man auf folgende Seite geleitet:
Hier wird Dir Schritt für Schritt erklärt, was nun zu tun ist:
- Schritt 1: Einen Bericht herunterladen, der alle Produkte mit fehlenden Attributen enthält
- Schritt 2: Die Datei herunterladen, öffnen und die fehlenden Attribute ausfüllen und die Datei hochladen
- Schritt 3: Upload-Status überprüfen
Befolgt man also Schritt 1 und klickt auf “Bericht erstellen”, dauert es 1-2 Minuten, bis der Bericht, also die Datei, erstellt wird und sich automatisch herunterlädt.
Öffnet man die Datei, erhält man ein Excel-Sheet mit zwei Tabellenblättern, “Empfehlungen” und “Anweisungen”. “Anweisungen” öffnet sich hier als erstes und gibt nochmal eine detaillierte Anleitung dazu, wie die Datei erfolgreich und so genau wie möglich ausgefüllt und hochgeladen werden muss.
Unter dem Tabellenblatt “Empfehlungen” verbergen sich die Produkte und die jeweiligen fehlenden Attribute.
Was muss in der Datei verändert werden?
Diese Tabelle ähnelt dem Aufbau des Dashboards. Der Bericht gibt in den Spalten einen Überblick über die folgenden Punkte:
- Status des Produkts (aktiv oder inaktiv)
- SKU (automatisch ausgefüllt)
- ASIN (automatisch ausgefüllt)
- Produktname (automatisch ausgefüllt)
- Seitenansicht (automatisch ausgefüllt)
- Umsatz (automatisch ausgefüllt)
- Vorteil (automatisch ausgefüllt)
- Fehlendes Attribut (automatisch ausgefüllt)
- Attributwert eingeben
- Beispiel (automatisch ausgefüllt)
- Attributbeschreibung (automatisch ausgefüllt)
Wichtig ist hier, dass nur die Spalte “Attributwert eingeben” ausgefüllt werden darf, hier auch in einem leuchtenden Grün markiert, während der Rest in Grau hinterlegt wird.
Gibt es für ein Attribut, wie im Dashboard direkt auch, ein Drop-Down-Menü, wird das im Tabellenblatt ebenso angezeigt, inklusive der Auswahl.
Sind es mehrere fehlende Attribute für ein Produkt, wird das Produkt auch genauso oft aufgelistet: hat ein Produkt z.B. drei Empfehlungen zur Verbesserung, taucht es drei mal untereinander mit den jeweiligen Spalten auf.
So kann man sich nun von oben nach unten durch alle Produkte durcharbeiten und die fehlenden Attribute ausfüllen. Natürlich kommt es hier auch eventuell zu “falschen” Empfehlungen, zum Beispiel ein Attribut für Schuhe, obwohl es sich hier um Reinigungsmittel handelt. In diesem Fall wird das Feld freigelassen und später, in der Dashboard-Ansicht, kann dieses Attribut dann als “nicht zutreffend” oder “nicht klar” definiert werden, woraufhin der Punkt verschwindet.
Die Datei muss nun nur noch auf dem Computer abgespeichert werden.
Hochladen der Datei
Ist die Datei fertig ausgefüllt, kann sie wieder hochgeladen werden. Dazu geht man auf die Seite zurück, wo zuvor der Bericht heruntergeladen wurde und klickt bei Schritt 2 auf den Button mit der Beschriftung “Datei hochladen”, um die zuvor editierte Datei wieder hochzuladen.
Wurde die Datei ausgewählt, dauert es 5-10 Minuten, bis die Datei von Amazon verarbeitet wurde und fertig hochgeladen ist. Je nachdem, wie viele Datensätze sich in der Datei befinden, kann es auch schneller gehen. Wurde die Datei erfolgreich hochgeladen, erscheint die Benachrichtigung unter Schritt 3:
Unter Upload-Status kann man nun den Upload-Status, die Anzahl der Fehler sowie die Anzahl der übermittelten Datensätze sehen. Zusätzlich gibt es den Hinweis, dass eine Aktualisierung des Angebots bis zu 48 Stunden dauern kann.
Sollte der Uploadstatus Fehler enthalten, kann man sich rechts daneben unter “Datei herunterladen” diese genauer anschauen. Es öffnet sich das bereits bekannte Bulk Sheet mit den Änderungen, allerdings erscheint hier ein drittes Tabellenblatt mit dem Titel “Fehler”. Hier sind alle Fehler nochmals aufgelistet, die man im gleichen Sheet verbessern kann. Anschließend kann das Sheet wieder hochgeladen und überprüft werden.
Während dieses ganzen Prozesses ist es wichtig, auf die Style-Guides und Richtlinien von Amazon zu achten, um eventuellen Deaktivierungen oder Sperrungen vorzubeugen.
Fazit
Mit dem Angebotsqualität-Dashboard gibt Amazon Sellern wie Vendoren ein hilfreiches Tool an die Hand, um besser zu verstehen, worauf Amazon bei Produktlistings achtet.
Es empfiehlt sich daher, einmal wöchentlich das Dashboard “Angebotsqualität” zu prüfen, um zu sehen, welche deiner Produkte einen Optimierungsbedarf haben, und eventuellen Deaktivierungen vorzubeugen.