Versand durch Amazon: Anpassung des Maximalgewichts für FBA Anlieferungen

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Stephan Bruns
Stephan Bruns

Amazon hat die Richtlinien für die Anlieferung von FBA-Sendungen an Amazon-Lager angepasst. Was Händler nun beachten müssen:

Maximalgewicht von Kartons gesenkt

Durften bisher Kartons mit einem maximalen Gewicht von 30 kg angeliefert werden, dürfen diese nun nur noch 23 kg schwer sein. Nur wenn ein Artikel an sich schwerer als 23 kg ist, darf dieser weiterhin angeliefert werden.

Viele Händler müssen umpacken

Wer seine Kartongrößen und deren Pack-Gewicht auf 30kg optimiert hat, um die Versandkosten in der FBA-Anlieferung möglichst gering zu halten, wird nun umpacken müssen. Viele Händler stellt das vor Probleme, da sie direkt ab Werk (oftmals direkt aus China), optimierte Kartons für den Versand an Amazon packen lassen. Hier müssen die Losgrößen zukünftig angepasst werden. Wer bereits Kartons über 23 kg im eigenen Warenlager stehen hat, ist gezwungen, diese nun in kleinere Kartons umzupacken. Das bedeutet zusätzlichen Aufwand.

Amazon hat diese Änderung bisher nicht begründet oder mit einem Datum versehen, ab wann diese gelten wird. Wahrscheinlich wird es eine Übergangszeit geben, in der auch noch Kartons mit 30 kg akzeptiert werden. Laut einer Antwort vom Amazon-Team gilt die Änderung ab sofort.

"Ich muss es Leider Ihnen bestätigen dass ab dem 04.04.2019 Jeder Karton, den Sie als Paketsendungen an Amazon an unsere Logistikzentren senden, darf maximal 23 kg wiegen (anstelle der bisher 30 kg), es sei denn, er enthält einen einzelnen Artikel in Übergröße, der schwerer als 23 kg ist. Kartons, die mehr als 15 kg wiegen, müssen mit dem Etikett "Schwer" versehen werden (sichtbar von oben und von den Seiten jedes einzelnen schweren Kartons). Kartons mit mehr als 23 kg Gewicht müssen in kleinere Versandeinheiten mit geringerem Gewicht aufgeteilt werden."

Mündlich wird auch auf die individuellen Prozesse der Versandzentren verwiesen. Es könnte sein, dass schwere Sendungen ab sofort abgelehnt oder aber akzeptiert werden und eine Meldung an den Händler herausgeht bzgl. des Kartongewichtes. Sicherheitshalber sollten Sie aber jetzt prüfen, ob Ihre FBA-Anlieferungen den neuen Anforderungen entsprechen und ggf. umpacken.

Ablehnung oder Rücksendung bei Missachtung der Richtlinien

Amazon schreibt auf seiner Hilfeseite zu Paketsendungen an Amazon:

„Ein Verstoß gegen die für Versand durch Amazon geltenden Verpackungsrichtlinien, Sicherheitsanforderungen und Produktbeschränkungen kann dazu führen, dass die Annahme der Waren durch das Amazon-Logistikzentrum verweigert wird, die Waren entsorgt oder zurückgesendet werden, künftige Lieferungen an das Logistikzentrum blockiert werden oder im Logistikzentrum eine Gebühr für die Vorbereitung oder die Nichteinhaltung erhoben wird.“

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Amazon beim ersten Verstoß gegen diese Richtlinien den Händler entsprechend über die Fehler informiert. Bei weiteren Verstößen können oben genannte Konsequenzen drohen, wobei uns kein Fall von Entsorgung der Ware ohne Rücksprache bekannt ist, da dies wohl auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Weitere Anforderungen an FBA-Anlieferungen

  • Alle Kartons für Paketsendungen müssen mit Versandetiketten (mit Laserdrucker gedruckt, da Strichcodes möglicherweise nicht mehr gescannt werden können, wenn die Tinte verwischt) versehen sein. Jeder Karton darf nur ein Etikett enthalten. Versandetiketten und andere Etiketten auf dem Karton dürfen keine Nachrichten enthalten.
  • Die Abmessungen des Kartons sollten auf keiner Seite 63,5 cm überschreiten, es sei denn die Abmessungen einer einzelnen zu versendenden Einheit selbst überschreiten 63,5 cm.
  • Jeder Karton braucht ein außen angebrachtes Etikett. Achten Sie darauf, dass der physische Inhalt des Kartons mit der Kartonnummer im Anlieferplan übereinstimmt.
  • Bringen Sie die Etiketten, die in Seller Central erstellt werden, so an, dass sie leicht sichtbar sind, wenn sie im Versandzentrum empfangen werden.
  • Versandetiketten dürfen nicht auf der Naht des Kartons angebracht werden, da sie beim Öffnen des Kartons beschädigt werden können und der Strichcode dann nicht mehr scanbar ist.
  • Bringen Sie Versandetiketten möglichst mit einem Mindestabstand von 3 cm zu allen natürlichen Kanten des Kartons an und achten Sie darauf, dass das Klebeband, mit dem der Karton verschlossen ist, keine Strichcodes oder wichtigen Informationen abdeckt.
  • Kartons, die mehr als 15 kg wiegen, müssen mit dem Hinweis "Schwer" versehen werden (von oben und von den Seiten der einzelnen Kartons sichtbar).
  • Kartons dürfen nicht mit Folie oder Packband umwickelt sein, um anschließendes Recycling zu gewährleisten.
  • Liste der genehmigten Formen von Füllmaterial:
    • Luftkissen
    • Papierbögen
    • Polyethylen-Rollen
    • Zeitungspapier
    • Styroporplatten
  • Nicht genehmigtes Füllmaterial
    • Geshreddertes Papier
    • Styroporsplitter
    • Styroporflocken
    • Knitterfolie

In diesem Zusammenhang kam auch eine Änderung bzgl. Plastikbänder oder auch Umreifbänder auf, die häufig für schwere Pakete um die Kartons gespannt werden. Diese Umreifungen sind nicht mehr erlaubt.

Im Folgenden finden Sie Weitere Informationen zu Versandbedingungen und Anlieferplanung.

Versandbedingungen

Eine der zentralen Anforderungen betrifft die Informationen zum Kartoninhalt. Es ist essentiell, genaue Informationen zum Inhalt der Kartons anzugeben, da dies die Verwaltung des Lagerbestands bei Amazon erleichtert und die Produkte schneller zum Verkauf angeboten werden können. Jeder Karton sollte Inventar von nur einer Sendungs-ID enthalten. Es ist nicht erlaubt, Artikel aus mehreren Sendungen in demselben Karton zu kombinieren. Die Sendungs-ID muss auf der Übersichtsseite für diese Sendung gefunden werden. Zudem müssen die in Ihrem Versandplan aufgeführten Versanddetails, wie Händler-SKU, UPC/EAN/ISBN oder anderer externer Barcode, FNSKU, Verfallsdatum, Produktzustand, Menge ausgeliefert und Verpackungsoption, mit der tatsächlichen Sendung übereinstimmen. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass keine zukünftigen Sendungen blockiert werden und keine zusätzlichen Gebühren für die manuelle Bearbeitung anfallen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Verpacken und Vorbereiten der Sendungen. Alle Kartons, die an Amazon-Versandzentren gesendet werden, müssen bestimmten Anforderungen entsprechen. Dazu gehört, dass jeder Karton ein eindeutiges FBA-Karton-ID-Etikett aus der Versandwarteschlange haben muss. Die Kartons müssen stabil und sechseitig sein, mit intakten Klappen, um den Inhalt während des Transports und der Verarbeitung zu schützen. Geeignete Behälter sollten beispielsweise RSC (normale Schlitzschachtel), B-Welle, ECT-32 (Kantenstauchtest) und 200BH (Berstfestigkeit) aufweisen. Es ist nicht erlaubt, palettengroße Kartons zu verwenden oder Kartons aus Holz oder Metall. Außerdem müssen die Kartons so verpackt sein, dass sie dem Transport und der Bearbeitung in den Amazon-Versandzentren standhalten.

Anlieferplanung

Eine zentrale Anforderung ist die Versandetikettenpflicht. Jeder Karton und jede Palette, die an ein Amazon-Versandzentrum gesendet werden, muss ordnungsgemäß mit einer eindeutigen Karton-ID und einem Palettenetikett gekennzeichnet sein. Die Versandetiketten und Tracking-Informationen müssen deutlich sichtbar sein und jeder Barcode muss leicht zu scannen sein. Es wird empfohlen, Kartonetiketten auszudrucken, die während der Erstellung einer virtuellen Sendung im Workflow „An Amazon versenden“ generiert werden. Diese Etiketten enthalten eine Kennung, die eine mühelose Verarbeitung durch die Amazon-Lieferkette ermöglicht. Wenn übergroße Produkte direkt auf eine Palette gelegt werden, sollte jede übergroße Einheit als ein einzelner Karton mit einer Einheit betrachtet werden. In diesem Fall ist kein zusätzliches Kartonetikett erforderlich, da die Einheit bereits über ein Produktetikett verfügt. Es ist jedoch wichtig, auf jeder der vier Seiten der Palette ein Palettenetikett anzubringen.

Für den Transport gelten spezifische Anforderungen an die Trägeretiketten. Diese dürfen nicht durch andere Etiketten verdeckt werden. Bei der UPS-Etikettenmiete sollte die Höhe mindestens 0,7 Zoll (1,78 cm) und die X-Dimension (Breite des schmalsten Strichs oder Zwischenraums in einem Strichcode) mindestens 15–21 mil (0,015 – 0,021 Zoll) betragen. Etiketten und Tracking-Barcodes sollten im gleichen Format und mit den gleichen Abmessungen wie in Seller Central empfohlen gedruckt werden, um Probleme im Versandprozess zu vermeiden.

Bestimmte Sendungen, die für die Platzierung auf Kartonebene optimiert sind, erfordern zusätzliche Bearbeitung durch die Sortieranlagen von Amazon. Diese Sendungen haben Etiketten mit zusätzlichen Barcodes und Daten, die erforderlich sind, um das Paket an seinen endgültigen Bestimmungsort zu leiten. Fehlende Etiketteninformationen können zu Verzögerungen und einer weniger effizienten Platzierung des Lagerbestands führen.

Zusätzliche Informationen und Ressourcen zu den Versandbedingungen und Anforderungen finden sich auf den entsprechenden Amazon-Seiten. Abhängig von der verwendeten Versandart, wie Kleinpaketversand oder LKW-Ladungslieferung, gelten spezifische Anforderungen und es kann notwendig sein, einen Termin mit dem Fulfillment-Center zu vereinbaren.

Eine besondere Beachtung finden Huawei-Artikel. Es ist wichtig, die von der US-Regierung auferlegten Handelsbeschränkungen für Huawei Technologies Co. Ltd. und einige seiner Tochterunternehmen zu beachten. Es darf keine Artikel von oder an Huawei Listed Entities übertragen oder geliefert werden, wenn diese den Beschränkungen unterliegen.

Fazit

Amazon hat seine Richtlinien für die Anlieferung von FBA-Sendungen an seine Lager angepasst, wobei das Maximalgewicht für Kartons von 30 kg auf 23 kg gesenkt wurde. Händler, die bisher Kartons mit bis zu 30 kg versandt haben, müssen nun umpacken, was besonders für jene, die direkt ab Werk versenden, zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Diese neue Regelung erfordert eine Anpassung der Losgrößen und des Packgewichts.

Händler müssen sicherstellen, dass ihre Sendungen den neuen Anforderungen entsprechen, um eine Ablehnung oder Rücksendung ihrer Waren zu vermeiden. Weitere Anforderungen beinhalten die korrekte Kennzeichnung der Kartons mit Versandetiketten, das Einhalten der Abmessungsbeschränkungen und die Verwendung genehmigter Verpackungsmaterialien. Verstöße gegen die Richtlinien können zu erheblichen Konsequenzen führen, einschließlich zusätzlicher Gebühren oder der Blockierung zukünftiger Lieferungen.

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