News von Amazon 09/2025
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US-Zölle bringen Paketversand ins Stocken
Seit Ende August hat sich der internationale Paket- und Briefverkehr in die USA drastisch reduziert. Nach Angaben des Weltpostvereins (WPV) ist das Sendungsvolumen um mehr als 80 % eingebrochen. Auslöser ist der Wegfall der sogenannten De-minimis-Regel, die bislang den zollfreien Import von Waren bis zu einem Wert von 800 Dollar erlaubte. Seit dem 29. August gelten für nahezu alle Sendungen die regulären Zollsätze, für Pakete aus der EU zum Beispiel 15 %.
In Folge dieser Änderung haben 88 Postdienstleister weltweit ihren Versand in die USA ganz oder teilweise eingestellt. Auch deutsche Anbieter reagieren: DHL nimmt derzeit keine Geschäftskunden-Pakete mehr in die USA an, Privatpersonen können nur noch Geschenksendungen bis zu einem Wert von 100 Dollar verschicken.
Bedeutung für Amazon-Seller und -Vendoren
Für Seller, die Produkte per FBM direkt aus Europa in die USA versenden, wird der Zugang zum US-Markt deutlich schwieriger: höhere Zollabgaben, zusätzliche Dokumentationspflichten und eingeschränkte Logistikoptionen erhöhen den Aufwand und die Kosten. Vendoren und Seller, die auf FBA setzen, sind von den neuen Regeln weniger betroffen, da die Waren in der Regel in größeren Chargen importiert und bereits vor Ort verzollt werden. Mit den neuen Zollsätzen verschiebt sich die Herausforderung für Amazon-Seller und -Vendoren stärker auf Kalkulation und Preisstrategie. Höhere Importkosten wirken direkt auf die Marge. Wer diese Mehrkosten nicht berücksichtigt, riskiert unprofitable Verkäufe in den USA.
Wichtig ist zunächst die präzise Ermittlung der Gesamtkosten: Einkaufspreis, Zölle, Bearbeitungsgebühren und Vorfinanzierung müssen einbezogen werden. Darauf basierend sollten Verkaufspreise angepasst werden. Kleine Änderungen können die Nachfrage stark beeinflussen. Preis-Tests und Wettbewerbsbeobachtung helfen, den optimalen Preispunkt zu finden.
Auch das Sortiment sollte geprüft werden: Margenschwache Artikel lassen sich durch margenstärkere Alternativen ersetzen. Bündelangebote oder Multipacks erhöhen den durchschnittlichen Warenwert pro Sendung und verteilen fixe Kosten besser. Langfristig empfiehlt sich das Durchrechnen verschiedener Szenarien, um Preiskalkulation und Logistik flexibel anpassen zu können, bevor der Markt unter Druck gerät.
Lösungsansätze sind bereits in Arbeit
Der Weltpostverein arbeitet nach eigenen Angaben an technischen Lösungen, um den internationalen Postverkehr mit den USA wieder zu ermöglichen. Seit Anfang September steht dafür ein System bereit, das die automatische Berechnung und Abführung von Zöllen unterstützt. Ob und wann sich der Versand damit wieder stabilisiert, bleibt abzuwarten. Unternehmen sollten die weitere Entwicklung genau beobachten und ihre Logistik- sowie Preiskalkulation entsprechend anpassen.
Customer Reviews Dashboard bleibt erhalten
Amazon macht eine Kehrtwende: Das Tool „Brand Customer Reviews“ (auf deutsch: Kundenbewertungen), das ursprünglich abgeschaltet und durch „Voice of the Customer“ ersetzt werden sollte, bleibt den Marken nun doch erhalten.
Begründet wird dieser Schritt mit dem Feedback von Marken, die den Mehrwert der Funktion hervorgehoben haben. „Wir haben uns entschlossen, Brand Customer Reviews weiterhin zu unterstützen, nachdem wir Feedback von Marken bezüglich des Mehrwerts der Funktion erhalten haben“, heißt es von Amazon.
Veränderungen im Ranking-Tracking auf Amazon
Seitdem Amazon die Suchergebnisseiten (SERPs) stärker personalisiert hat, nimmt das erhebliche Auswirkungen auf das Tracking organischer Rankings. Neben individuellen Nutzerpräferenzen spielen auch geografische Faktoren (GEO-Rankings) eine Rolle, die zu stark variierenden Ergebnissen führen können. Dadurch fällt es gängigen Tools zunehmend schwer, einheitliche und vergleichbare Keyword-Rankings darzustellen.
Herausforderungen für Analyse-Tools
Während sich GEO-bedingte Unterschiede technisch noch erfassen lassen, stößt die Personalisierung an klare Grenzen. Produkte, die einzelnen Nutzern als besonders relevant angezeigt werden, erscheinen höher in den Ergebnissen – unabhängig davon, was Tracking-Tools auslesen können.
Das führt zu einer hohen Volatilität: Ein Produkt kann an einem Tag auf Platz 1, am nächsten bei Platz 96+ und kurz darauf wieder unter den Top 10 liegen, das bedeutet anstelle einzelner Keyword-Rankings kann es sinnvoll sein, die Anzahl der Keywords zu beobachten, die in den Top 10 oder Top 50 erscheinen.
Diese Kennzahl korreliert in vielen Fällen besser mit den tatsächlichen Verkaufszahlen und liefert ein stabileres Bild über die Sichtbarkeit.
Details dazu findet ihr bei Alexander Swade auf LinkedIn.
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Am 2. Oktober 2025 ab 15:00 Uhr ist es wieder soweit: Wir laden zu unserem beliebten Online-Roundtable ein. In 45 Minuten führen wir Euch durch die relevantesten und aktuellsten Amazon-Neuigkeiten der letzten 4 Wochen.
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